„Montessori für dich und für mich“
Gioconda Pérez Aróstegui, eine engagierte Lehrerin mit Montessori-Ausbildung und -Erfahrung hatte schon lange den großen Wunsch, selbst eine Montessori-Vorschule zu gründen, um mit der wertvollen Pädagogik die Kinder zum freudvollen und eigenverantwortlichen Lernen anzuregen.
Mit Hilfe von privaten Spendern sowie mit Unterstützung des Nicaragua Verein Hamburg und der Senatskanzlei konnte sie ihren Plan, eine Vorschulklasse auf Basis der Montessori-Pädagogik zu gründen, im Januar 2019 in León verwirklichen, um 25 Kindern zwischen drei und sechs Jahren aus einem armen Viertel in León eine bessere Grundlage für das selbstständige Lernen zu verschaffen.
Seitdem leiten eine Montessori-Lehrkraft, eine Psychologin und eine Assistentin die Kinder an, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken und entwickeln. Die Gehälter werden von den Spendengeldern bezahlt, und sind für drei Jahre gesichert. Von der finanziellen Unterstützung wurde darüber hinaus ein Grundstock an didaktischen Materialien angeschafft, die bei der Umsetzung der Montessori-Pädagogik unerlässlich sind. Weiteres Material hat man mit einfachen Mitteln selbst angefertigt sowie die für die Pädagogik notwendigen 5 Bereiche eingerichtet.
Von dem sehr kleinen monatlichen Beitrag der Eltern werden Putz- und Hygieneartikel finanziert.
Nicht nur die Kinder erreicht die Pädagogik. Auch die Eltern werden eingebunden. Einmal monatlich findet eine „Eltern-Schulung“ statt. Neben speziellen Themen (z.B. gewaltfreie Kommunikation) wird den Eltern allgemein die Pädagogik näher gebracht und wie sie diese auch zuhause umsetzen können.
Mit Hilfe der Psychologin wird versucht, frühzeitig Kinder und ihre Eltern zu unterstützen, wenn Probleme vorliegen, wie z.B. aggressives Verhalten, Sprachentwicklungsprobleme, etc.
Langfristig besteht das Ziel, dass die Vorschule staatlich anerkannt und finanziert wird.
In einem Land, in dem das Bildungswesen nach wie vor unter sehr schwierigen Bedingungen leidet, wie überfüllte Schulklassen mit bis zu 50 Kindern und Frontalunterricht, hat das Montessori-Schulprojekt auch Modellcharakter für Verbesserungen an den übrigen Schulen.
Wir bitten Sie um Spenden für dieses Projekt:
Stichwort: Montessori + Postadresse für die Spendenbescheinigung
Der Verein „Niños del Fortín“ ist zugunsten von Kindern und Jugendlichen am Rand der Gesellschaft seit 1995 aktiv. Er betreibt zwei Projekte: „Kinder vom Fortín“ und „Chavaladas“
Im Projekt „Kinder vom Fortín“ konzentriert sich die Arbeit auf die integrale Betreuung von Kindern, die durch Müllsammeln Nahrung finden und nicht selten ihren Beitrag zum Unterhalt der ganzen Familie leisteten.
Die Kinder, die dieser Arbeit Tag oder Nacht auf der Leóner Müllkippe, an den Straßenrändern und auf illegalen Müllkippen nachgehen, besuchen nicht die Schule oder verlassen diese schnell wieder, wiederholen zwangsweise Klassen oder beginnen die Schulbildung erst sehr spät.
Im Projekt „Chavaladas“ holt das Fachteam Kinder und Heranwachsende aus besonders schwierigen Lebensverhältnissen zurück in die Gesellschaft, ins Familienleben und sorgt für ihren regelmäßigen Schulbesuch. Straßenkinder mit Missbrauchs- und Drogenerfahrungen sind Kinder, die Hilfe bitter nötig haben! Die MitarbeiterInnen des Projekts stabilisieren die sozialen Bezüge der Kinder durch ein Programm integraler Intervention, das auf Prävention und Sensibilisierung beruht.
In beiden Projekten wird täglich von den Familien auch Essen zubereitet, um das Ernährungsniveau zu verbessern. Es erfolgt medizinische und psychologische Betreuung, Unterstützung der Familien bei der Verringerung des häuslichen Gewaltpotenzials.
Innerhalb des Vereins Niños del Fortín hat der Nicaragua Verein dank der vielen und großzügigen Spenden beide Projekte seit 2015 unterstützen können. Diese Hilfe mussten wir im Laufe 2020 leider einstellen.
Aktuelle Situation der Projekte
Dieser schmerzhafte Schritt wurde notwendig, da der Verein Niños del Fortín vom nicaraguanischen Innenministerium nicht die Dokumente erhalten hat, die für das Geschäftsgebaren des Vereins unerlässlich sind. Aufgrund des Fehlens solcher Unterlagen schloss u.a. die Bank notgedrungen das dortige Vereinskonto.
Um Spenden an die Partner in León weiterleiten zu können ist der Nicaragua Verein Hamburg seit 2009 offiziell als NGO anerkannt, somit unterliegt er den nicaraguanischen Gesetzen. Diese Tatsache verpflichtet uns dazu, unsere Gelder gesetzeskonform über ein Bankkonto an die begünstigte NGOs zu überweisen.
Da der Verein Niños del Fortín derzeit kein Bankkonto für die Einzahlung der Gelder hat, kann der Nicaragua Verein in León ihm keine finanzielle Unterstützung mehr gewähren, denn dies würde uns in die Illegalität stürzen und in Gefahr bringen mit Sanktionen belegt zu werden. Im schlimmsten Fall würden wir unsere dortige Rechtspersönlichkeit verlieren und so unseren anderen Partnern auch nicht mehr helfen können.
Der Nicaragua Verein hatte den Vertrag im Jahr 2020 aufrechterhalten in der Hoffnung, dass der Verein „Niños del Fortín“ doch noch die „Zulassung“ vom Ministerium bekommen würde. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
Auch die Bemühungen unserer Vertreterin in León andere Möglichkeiten für die Weiterführung zu finden, blieben ohne Erfolg. Im September kündigte der Verein „Niños del Fortín“ einem Großteil des Personals.
Damit der Verein „Niños del Fortín“ seinen gesetzlichen Pflichten als Arbeitgeber gerecht werden konnte, hat der Nicaragua Verein im Rahmen einer einvernehmlichen Vertragsbeendigung und einer Schlusszahlung die entsprechenden Verbindlichkeiten stellvertretend direkt gegenüber den Arbeitnehmer*innen beglichen. Diese Art der abschließenden Förderung ist aber nicht wiederholbar.
Wir hoffen sehr, dass der Nicaragua Verein bald die gute und wichtige Arbeit des Vereins „Niños del Fortín“ wieder unterstützen kann. Zwischenzeitlich bitten wir alle hier betroffenen Spender*innen
bei Ihren Überweisungen das Kennwort „Kinder“ zu verwenden.
Auf diese Weise kämen Ihre Spenden immer noch den benachteiligten Kindern in unseren anderen Kinder-Projekten in León zugute. In dem Moment, in dem die formalen Voraussetzungen für den „Neustart“ von „Niños del Fortín“ und „Chavaladas“ gegeben sein werden, können wir aus der weiter gefassten Zweckbindung „Kinder“ sofort wieder beide Projekte unterstützen.
Für die bisher geleisteten großzügigen Spenden bedanken wir uns ganz herzlich und für die Zukunft hoffen wir auf Ihr Verständnis und verbleiben mit solidarischen Grüßen.
Ihr Nicaragua Verein Hamburg e.V.
Liebe Spenderinnen und Spender der Kinderprojekte,
Über die Jahre hat es eine Verschiebung der Bedürftigkeit gegeben, es gibt kaum noch Straßenkinder im Projekt. Die politische Einflussnahme auf die Kinderbetreuung durch Dritte hat zugenommen, und in Teilbereichen ist uns die Buchhaltung nicht mehr transparent genug.
Im Quervergleich sind wir mit der Entwicklung in den anderen von uns geförderten Projekten (auch Kinderprojekten) deutlich zufriedener und sehen dort einen höheren Wirkungsgrad für die eingesetzten Spenden.
Uns schmerzt es die über sehr lange Zeit sehr gute Zusammenarbeit auslaufen lassen zu müssen. Trotz allem haben wir das Projekt noch bis Juni 2020 mit Mitteln für die monatlichen Betriebskosten unterstützt.
An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal recht herzlich für Ihre langjährigen Spenden für „Las Tias“.